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Münster

Eine Lärmschutzwand in Münster sorgt für Ärger und sogar Steine sollen schon geflogen sein, der kuriose Artikel “Steinwürfe auf Wohnhaus – Graffiti-Sprayer verantwortlich?” und ein Video nach dem Jump

Münster – Die Lärmschutzwand entlang des Bahndamms, der hinter dem Grundstück von Lars Berghaus verläuft, steht erst seit wenigen Tagen – und ist bereits auf einer Länge von mehreren Hundert Metern mit Graffiti beschmiert worden. „Seit letzten Freitag geht’s hier rund“, berichtet der 37-Jährige, der mit Frau und Tochter an der Dieckstraße wohnt. Vier Nächte hintereinander hätten Sprayer auf dem Bahndamm ihr Unwesen getrieben.

Das alleine ist schon schlimm genug. „Doch dann flogen auch noch Steine“, sagt Berghaus – faustgroß, es scheinen die gleichen zu sein, die hinter seinem Haus im Gleisbett liegen. Einer der Steine knallte durch die Doppelverglasung des Hinterhauses direkt in die Wohnung und hinterließ ein riesiges Loch. „Meine eineinhalbjährige Tochter spielt hier immer im Garten“, sagt Berghaus – nicht auszudenken, wenn auch mal tagsüber Steine fliegen sollten.

Noch am Samstag erstattete der 37-Jährige Anzeige. Dass kein Polizeibeamter zum Ort des Geschehens herauskam, ist nach Angaben von Behördensprecherin Tanja Larssen nicht ungewöhnlich: „Schließlich wurde ja niemand verletzt.“ Zugleich betont die Polizei, dass nicht zwingend Graffiti-Sprayer für die Steinwürfe verantwortlich sein müssen – auch wenn sich ein Zusammenhang aufgrund der räumlichen Nähe womöglich aufdrängt.

Schmierer-Szene deutlich aggressiver sei. Diese Einschätzung wird auch von der Bundespolizei geteilt, die für Straftaten im Bereich von Bahnanlagen zuständig ist. „Gewalt durch Sprayer ist in Münster die Ausnahme“, so Sprecher Rainer Kerstiens. Zumindest die Sprüh-Aktivitäten am Bahndamm entlang der Dieckstraße seien seiner Behörde bekannt, in der nächsten Zeit soll in diesem Bereich verstärkt Streife gefahren werden.

Derweil breiten sich auch in den umliegenden Wohngebieten immer mehr Graffiti aus – an Häusern, Garagen, Autos. Auch der Transporter von Lars Berghaus wurde kürzlich beschmiert, berichtet er. Immerhin, dieser Zwischenfall endete für Berghaus glimpflich: Die Täter wurden einige Zeit später geschnappt, Berghaus bekam das Geld für die Fahrzeug-Reinigung erstattet.

Quelle: Ahlener Zeitung