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Lack auf Leinwänden

“Ich habe mich schon damit schwer getan, auf Leinwände zu malen. Das ist ein ganz anderes Körpergefühl. Du kannst deinen Körper nicht so einbringen wie draußen, du kannst nicht so ausholen”, sagt Talin. Früher hat er seine Bilder nachts malen müssen und lebte dabei ständig mit der Angst, von der Polizei erwischt zu werden. “Draußen hast du für ein Bild oft nur eine Minute. Wenn du auf Leinwand malst, ist der Druck weg. Dann bleibt mehr Zeit, sich Gedanken zu machen. Das verändert die Bilder.”

Benjamin und Talin sitzen auf einer Terrasse vor den Ausstellungsräumen und schreiben eine Preisliste. Sie wollen ihre Werke verkaufen. Vielleicht ist das ein Zeichen dafür, dass die Szene erwachsen geworden ist. Menschen, die Graffiti früher gut fanden, verdienen jetzt Geld und kaufen Bilder. Die meisten kosten zwischen 200 und 800 Euro. Die Käufer können die Bilder von der Galerie in ihre Autos tragen und dann in die eigene Wohnung, in das Schlafzimmer. Dann hätte Graffiti den ursprünglichen Sinn verloren: größtmögliche Aufmerksamkeit zu erreichen.”

Den kompletten Artikel “Lack auf Leinwänden” über die Ausstellung Buntlack mit Riko und Horas in München gibts hier auf Sueddeutsche.de