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In Dubio Pro Reo

Nachdem uns zahlreiche Emails zu dem Thema erreicht haben wollen wir kurz auf den Vorfall in Singapur eingehen. Ja auch wir haben es mitbekommen, ja in Singapur wurde im Mai eine Metro bemalt. Ja, die beiden Panels sind gut lesbar über 2 Tage gefahren und Ja, ein Schweizer wurde letztendlich dafür verantwortlich gemacht. Jedoch ist der Vorfall, die Berichterstattung der Medien und letztendlich auch das Urteil sehr fragwürdig. Es soll wohl tatsächlich ein Geständnis des Schweizers geben, jedoch ist nicht bekannt unter welchen Umständen es abgegeben wurde. Unklar ist auch wie der Schweizer ermittelt werden konnte. Denn er wurde nicht auf frischer Tat gestellt, noch konnte nachgewiesen werden ob es sich tatsächlich um einen der angeblich zwei Täter handelt. Angeblich waren Kommentare unter einem YouTube Video Anlass genug den Schweizer als Täter zu entlarven. Eigentlich undenkbar. Festgenommen wurde er in Singapur auf Verdacht, einen U-Bahn Zug besprüht zu haben. Hier in Deutschland sowie in der Schweiz wurde sich auf mehrere Pressemitteilungen berufen welche der asiatische Kleinstaat selbst herausgegeben hatte. Schon vor der Verhandlung und Urteilsverkündigung wurde klar mitgeteilt, dass es sich bei diesem Herrn um den mutmaßlichen Täter handeln soll. Printmedien, Fernsehen und Radio sind in der Löwenstadt staatlich kontrolliert, alle europäischen Medien schreiben ab was von dort aus kommuniziert wird. Was dabei herauskommt konnte man die vergangenen 4 Wochen täglich mitverfolgen. Die internationale, besonders aber die schweizer Presse recherchierte selbst. Mit Xing, YouTube und Co. Mutmaßungen, Lügen und falsche Informationen brausen durch das Internet. Veröffentlicht wurden Details, Szenevideos und Fotos welche weder auf Wahrheitsgehalt, Relation oder Richtigkeit geprüft wurden. Selbst zahlreiche Blogs und Foren aus dem Graffitibereich haben sich als dumme Waschweibmedien entlarvt, indem das was von dort kommuniziert wurde einfach und ungeprüft weitergetratscht wurde, kommentarlos. Das Urteil von 3 Stockhieben und 5 Monaten Gefängnis wurde von der Verteidigung angefochten. Eine Revision steht an. Eines steht jedoch fest, weder Banos noch McKoy (ILG/17.06.2010) saßen dort auf der Anklagebank.