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Kunst-Meisterschaft


Bei der „Deutschen Meisterschaft Kunst im öffentlichen Raum“ letzte Woche in Recklingshausen zählte auch “Vandalismus” zu den Disziplinen. Beiträge in dieser Kategorie waren unter anderem das “Deo Graffiti” und der Siegerbeitrag des Künstlers Anton Steebock. Als Postbote stellte er überraschten Hausbesitzern ein Päckchen zu. Inhalt: Ein „offizielles“ Schreiben der Kreisverwaltung mit der Aufforderung, mit der beiliegenden Spraydose den Namen des Hauseigentümer gut leserlich an die Fassade zu sprühen.

Auch „Vandalismus“ ist eine Disziplin, aber nur im Spaß

Wie beim Beitrag eines Finalisten in der Disziplin „Vandalismus“. Künstler Anton Steebock (26) stellte als Postbote einigen überraschten Hausbesitzern ein Päckchen zu. Inhalt: Ein „offizielles“ Schreiben der Kreisverwaltung mit der Aufforderung, mit der beiliegenden Spraydose den Namen des Hauseigentümer gut leserlich an die Fassade zu sprühen. Damit nicht genug: „Falls vorhanden, sollten Graffiti-Schmierereien, die sich auf Fassade oder nahe liegenden Objekten befinden, zudem zusätzlich mit der beiliegenden Spezialfarbe umrandet werden.“ Eine Idee, die den Bock zum Gärtner macht, der sonst durch Sprayaktionen Geschädigte wird hier selbst zum Vandalismus animiert.

Eine witzige, hintergründige Performance, allerdings mit Folgen. Gesprüht hat zwar niemand, sich dafür aber bei der Kreisverwaltung beschwert über das Schreiben. Aus dem Kreishaus kam prompt die Warnung an die Bevölkerung: Das Schreiben sei eine Fälschung, man solle auf keinen Fall sprayen. Und außerdem behalte man sich strafrechtliche sowie zivilrechtliche Schritte gegen den Verursacher vor. Der hat sich inzwischen sicherheitshalber im Kreisamt für die Amtsanmaßung entschuldigt.
Der doppelte Sperrmüllhaufen

Für einen Überraschungseffekt sorgte auch der Aachener Jens Brouwers (38), der im Abstand von 200 Metern zweimal den absolut identischen Sperrmüllhaufen auf die Straße stellte. Oder Inga Krüger, die mit Parfum an Hauswände sprühte, Graffitis, die man nicht sehen, nur riechen konnte.

Oder Sabine Huskiewics, die sich eine Perücke falsch herum über den Kopf zog und mit behaartem Gesicht durch die Gegend marschierte. Reaktion eines Spaziergängers, als zufällig ein Martinshorn ertönte: „Gottseidank wird die endlich abgeholt!“ …”

Den ganzen Artikel gibt es in der Online Ausgabe der WAZ