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Dachau: Hubschrauber jagt Graffiti-Sprayer


In Dachau wurde mal wieder ein Hubschrauber eingesetzt, wegen eines flüchtigen 18jährigen Graffiti Writer, nachmittags, auf der Flucht, Artikel nach dem Jump

Dachau – Anwohner der Bahnlinie zwischen Dachau und Karlsfeld wurden am Sonntag Zeugen einer spektakulären Jagd – mit dem Hubschrauber! Piloten der Bundespolizei verfolgten minutenlang einen fliehenden Graffiti-Sprayer aus der Luft

Der spektakuläre Einsatz begann um 15.15 Uhr. Da meldete ein Lokführer über Funk zwei Sprayer, die gerade eine Lärmschutzwand an der Bahnstrecke Dachau – Karlsfeld verunstalteten. Eine Streifenwagenbesatzung der Bundespolizei überraschte die Künstler. Einer der beiden – ein Schüler (18) aus Dachau – ließ sich festnehmen. Der andere jedoch – ein Münchner Azubi (18) – flitzte davon. Eine heikle Situation. Bundespolzei-Sprecher Berti Habelt: „Solche Stress-Situationen im unwegsamen Gelände direkt neben den fahrenden Zügen sind für alle Beteiligten sehr gefährlich.“ Unter diesen Umständen schaltet die Bundespolizei immer ihre Hubschrauberstaffel ein – auch in der Nacht. Da arbeiten die Piloten mit Nachtsichtgeräten. Die Hubschrauber sind in der Graffiti-Szene gefürchtet – aus Polizeisicht die beste Prävention.

Schaden in Millionenhöhe

Graffiti-Schmierereien verursachen jährlich Millionenschäden. Allein an den Münchner S-Bahnen entstanden durch Sprühaktionen von außen im Vorjahr Schäden in Höhe von 277 000 Euro. Zählt man die Verunstaltungen in den Bahnen noch dazu erhöht sich die Summe auf über 530 000 Euro. Nach einer Berechnung des Zentral-Verbandes der Deutschen Haus- und Grundeigentümer müssen für die Entfernung der Schmierereien an Gebäuden und öffentlichen Verkehrsmitteln alljährlich 500 Millionen Euro aufgewendet werden. Die Hälfte davon tragen private Eigentümer. Die meisten Täter werden zu Geldstrafen bzw. Wiedergutmachung verurteilt. Ersttäter lassen die Richter in den Ferien wochenlang putzen. Einer Studie zufolge wurden sie seltener rückfällig, wenn sie ihre Spuren selbst beseitigen mussten.

Artikel: tz online