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Shepard Fairey in Kopenhagen

Im Juli diesen Jahres besuchte Shepard Fairey und sein Team die dänische Hauptstadt um seine Ausstellung in der V1 Galerie vorzubereiten. Die Ausstellung selbst war erwartungsgemäß ein großer Erfolg, dank eines funktionierenden Marketing Teams und großem Medienrummel. Shepard Fairey ist ein großartiger und erfolgreicher Street Art Künstler. Sein Stil ist nicht ganz neu aber immer wieder gut inszeniert, wie auch kontrovers. Aber immer genau zum richtigen Zeitpunkt an relevanter Stelle. Das begeistert, die breite Öffentlichkeit und Insider. Jedoch muss sich Obey an mancher Stelle mit Widerständen der Straße auseinandersetzen. Auch in Kopenhagen, Hintergründe und ein Videoreport in 4 Episoden gibts nach dem Jump

Die Organisatoren in Kopenhagen haben neben einigen weiteren Flächen auch Jagtvej 69 für eines der geplanten Obey Murals herausgesucht. Der ausgewählte Spot im Stadtteil Nørrebro ist umstritten. Dort stand das Jugendhaus, ursprünglich ein Volksheim und ein Zentrum der Arbeiterbewegung. 1982 stellte die Stadt Kopenhagen das Haus nach einer Besetzung als Jugendzentrum zur Verfügung. Es fungierte seitdem als Treffpunkt der Undergroundszene und verschiedener linker Gruppen sowie als Veranstaltungsort von Konzerten und Festivals.

Das Jugendhaus war seit 1999 Gegenstand einer starken Kontroverse zwischen der Stadt, den Nutzern des Hauses und der evangelischen Glaubensgemeinschaft, dem Vaterhaus, an die es verkauft wurde. Nach dem Verkauf blieben die bisherigen Nutzer im Haus und besetzten es. Neben politischen Initiativen für den Erhalt des Hauses kam es zu Protesten. Im März 2007 wurde das Gebäude unter weiteren starken Protesten und Demonstrationen geräumt und abgerissen. Seit dem Abriss wird in zahlreichen politischen Aktionen ein neues Jugendzentrum gefordert. So findet seitdem jeden Donnerstag eine Demonstration statt, an der regelmäßig mehrere Hundert Menschen teilnehmen. Außerdem gab es einige temporäre Besetzungen, Medienguerilla- und andere symbolische Aktionen sowie Solidaritätsbekundungen aus der ganzen Welt.

Es gibt zwar seit 2008 ein neues Jugendhaus im Dortheavej 61 aber der Konflikt besteht weiterhin. Genau dort wo das Jugendhaus stand, und der Konflikt weiterhin brodelt, beginnt Obey und sein Team mit der Umsetzung eines Murals. Das Motiv “Peace” mit dem Zusatz 69. Eigentlich auch als Hommage an das gedacht was dort vor 4 Jahren passiert ist. Einige lokale Gruppen sahen darin allerdings eine klare Provokation, schon deswegen weil die Aktion Faireys von der Stadt mitfinanziert wurde, laut Medien im 6stelligen Bereich. Das fertige Mural wurde einige Stunden später zerstört. Eine Diskussion zwischen Fairey und einem Kritiker, warum es sogar ein blaues Auge gab und Impressionen von den Vorbereitungen der Ausstellung kann man sich in den vier Teilen unten anschauen.


Teil 1 – Anreise und Ausstellungsvorbereitungen


Teil 2 – Peace69 Mural entsteht


Teil 3. – Kontroverse Diskussion um Peace69 Mural


Teil 4: Ärger auf der V1 Galerie Vernissage

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