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Westbahn: Graffiti löst heftige Diskussion aus

Fast so peinlich wie die aktuelle Wulff Diskussion in den Medien ist dieser Ausrutscher von Westbahn-Chef Stefan Wehinger auf Facebook, jump

Westbahn: Graffiti löst heftige Diskussion aus

20.12.2011 | 16:33 | (DiePresse.com)

Die Westbahn GmbH räumt ein, zu harsch auf ein Graffiti an einem ihrer Züge reagiert zu haben. In einer Facebook-Debatte wurde einem User mit Klage gedroht.

Dass Züge beliebte Tatorte für Graffiti-Sprayer sind, musste nun auch der private Anbieter Westbahn GmbH zur Kenntnis nehmen. Montagabend brachte ein Sprayer im Bereich des Salzburger Bahnhofes ein Werk an einem Westbahnzug an, berichtet das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite. Das Graffiti sei “so schnell wie möglich entfernt” worden, heißt es.

Für Hinweise auf den Täter verspricht das Unternehmen 5000 Euro Belohnung. Der recht schroff formulierte Aufruf, der etwa den Satz “jemand einen großen Fehler begangen” enthält, sorgte auf Facebook für eine heftige Diskussion unter den Usern.
Wehinger droht auf Facebook mit Klage

Schließlich griff Westbahn-Chef Stefan Wehinger persönlich in die Tasten und drohte einem User wegen eines Kommentars mit Klage. Die Internetcommunity reagierte mit Hohn, wie auf zahllosen Einträgen zu lesen war. Das Unternehmen nahm die Panne kleinmütig zur Kenntnis. Man habe möglicherweise zu harsch formuliert “und die Community hat es uns sofort zurückgezahlt”, räumte Sprecher Manfred Mader ein.

Grundsätzlich ist man in dem Unternehmen mit den Möglichkeiten von Facebook und Twitter hochzufrieden: “Das ist für uns auch ein wichtiges Feedback-Mittel.” Dass man “möglicherweise zu drastisch” formuliert habe, könne sein, sagte er. Allerdings habe der betreffende User geschrieben, die Westbahn-Lokführer würden regelmäßig Warnsignale überfahren, was lebensgefährlich sei. Einen solchen Vorwurf könne man als junges Unternehmen nicht stehen lassen. Der User habe den Vorwurf schließlich selbst gelöscht.

Bei der Westbahn seien drei Mitarbeiter mit Web 2.0 beschäftigt. Dass Wehinger selbst poste, komme vor, sagte Mader. Allerdings tue der Westbahnchef dies unter seinem eigenen Namen.

Bild: (c) APA/HERBERT NEUBAUER (Herbert Neubauer)