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TRAILER – ‘spuren’ – Ein Kunstprojekt von Hendrik ‘ecb’ Beikirch

Das Kunstprojekt ‘spuren’ von Hendrik ‘ecb’ Beikirch wurde vor einigen Tagen in Ferropolis, der Stadt aus Eisen beendet. Die Dokumentation dazu kündigt Hintergrund Geschichten und die Entstehung der 8 Murals auf dem Gelände des Open Air Industriemuseums in Sachsen Anhalt an! Der Film soll im September 2014 auf ARTE Creative online gehen!

Der 1958 aufgeschlossene Tagebau Golpa-Nord bei Gräfenhainichen versorgte seit Beginn der Kohleförderung im Jahre 1964 fast 30 Jahre vor allem die Kraftwerke Zschornewitz und Vockerode mit Braunkohle zur Erzeugung von Elektrizität. Ab 1981 wurde der Ort Gremmin überbaggert, 142 Einwohner mussten ihre Grundstücke verlassen. Die Förderung der Braunkohle für die DDR-Wirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung war zu dieser Zeit alternativlos. Daraus erwuchs auch der enorme Stolz der Bergleute, an einer Schlüsselstelle der Volkswirtschaft tätig zu sein.Anfang der 1990er Jahre waren die Kohlevorkommen erschöpft. Die langfristige Strategie aus der DDR-Zeit sah vor, weite Teile der Dübener Heide zwischen Mulde und Elbe abzubauen.

In Golpa-Nord nahm fortan eine Vision Gestalt an: FERROPOLIS. Die Idee dazu kam aus dem Bauhaus Dessau, ihre Umsetzung verdankt sich zu einem beträchtlichen Teil der Begeisterung und Hartnäckigkeit der Menschen vor Ort. Heute ist FERROPOLIS ein Themenpark mit Museum, Industriedenkmal, Stahlskulptur, Veranstaltungsareal für Festivals wie das splash! oder Melt. Alles beherrschend: die riesigen Baggermaschinen, die aussehen wie Dinosaurier eines Vergangenen Zeitalters.

In FERROPOLIS ist die Geschichte der Zukunft sichtbar, die Gegenwart wird gefeiert, die Vergangenheit scheint bewältigt. Die Hinterlassenschaften des 30jährigen Bergbaus in der Region sind weitgehend beseitigt.

Heute umschliesst der Gremminer See die Halbinsel Ferropolis, dort wo einst Gremmin stand und Roland Herrmann lebte, bis er sein Dorf selbst wegbaggerte. Der 73jährige und 7 weitere ehemalige Mitarbeiter erzählen im Rahmen von Hendrik Beikirch´s Kunstprojekts ‘spuren’ was das Besondere am Arbeitsplatz Tagebau war, wie die enorm hohe Arbeitsmoral immer weiter stieg und der Beruf zur Lebensaufgabe wurde.

Hendrik Beikirch ist ein Künstler aus Koblenz, der sich seit vielen Jahren mit Portraits älterer Menschen auseinandersetzt. Seine meist monochromen Gesichter prangern an Wänden und Fassaden in New York, Asien und ganz Europa. Mit einer speziellen Technik verleiht er seiner Kunst ein besonderes Merkmal: von Falten gezeichnet, mit Spuren eines langen Lebens.

“Man sieht es den Menschen oft noch im hohen Alter an, dass sie einmal jung waren” (Berhard Shaw)

Der aus Kassel stammende Künstler, ist seit Mitte der Neunziger Jahre ein fester Begriff in der Graffiti und Streetartszene. Seine Menschendarstellungen erscheinen nachdenklich und schwermütig, was meist die Umsetzung der Arbeiten in Graustufen unterstreicht. Hendrik´s auf den ersten Blick düster wirkenden, mit fotografischer Genauigkeit gesprühten Portraits, zeigen das ungeschminkte Alter und damit verbundene Geschichten. Hendrik Beikirch hat die 8 ehemaligen Mitarbeiter des Tagebaus Golpa Nord getroffen, fotografiert und portraitiert. Großformatig, was zu Ferrpolis passt, denn dort ist alles etwas größer.

Das Projekt wird Mitte August 2014 abgeschlossen, der Dokumentarfilm geht im September auf ARTE Creative online.

Der Film über das Kunstprojekt gibt einen Einblick in die Arbeit von Hendrik Beikirch und erzählt gleichzeitig die Geschichten der pansionierten Bergleute.

via ARTE Creative

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