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Bronco Streetart Musical

Gelesen hatten wir davon bereits schon, so richtig vorstellen konnte man sich darunter aber wenig, ein Streetart Musical. Inszeniert und interpretiert wurde das Stück von Sprücheklopfer Bronco und den Parasites aus Hamburg. Die präsentieren mehrmals im Jahr subversive Ausstellungsprojekte mit internationalen Künstlern in der Hansestadt. Der Fokus liegt dabei auf jungen, radikalen, provozierenden und politischen Positionen, ohne die es nach Ansicht der Parasites nicht geht. Die Ausstellungen finden immer an neuen Orten im Hamburger Innen- und Außenraum statt, ohne Genehmigung. Der genaue Ort bzw. die genaue Uhrzeit wird erst 24 Stunden zuvor via Facebook, Twitter, Mail oder Handynummer verbreitet. Das Musical von Bronco war die vorerst letzte Aktion dieser Reihe und fand seine Aufführung am 18.9.2010 auf dem Hamburger Schulterblatt im Schanzenviertel. 3sat hat das Ganze begleitet, in der “Foyer” Sendung vom 21.09.2010 ausgestrahlt und gibt somit einige weitere Infos zum Hintergrund der Aktion.



Erste Bilder von der vorerst letzten Aktion der Ausstellungsreihe PARASITES: Am Samstag wurde in der Hamburger Sternschanze zum ersten Mal das Stück “Street Art: Das Musical” von BRONCO aufgeführt. Das Original-Script wurde auf drei Szenen reduziert: Eine “Reporterin” (Kathrin Schwiering) interviewt einen “Street Artist” (Valentino Karl) und seine Crew (1010) im hippen Stadtviertel (Sternschanze). Sie stellt die üblichen banalen Fragen à la “Kunst vs. Vandalismus” – daraufhin singt der Street Artist seine Lebensgeschichte. Ein hipper “Trendscout” (Sonja Hurani) kommt hinzu und möchte den Künstler für einen “costumized” Turnschuh und eine Marketing-Kampagne gewinnen. Das verführerische Werben gipfelt dann in einer großen Sellout-Performance, bei der ein “Eismann” (BRONCO) Street-Art-Shirts, Sprühdosen, Marker und Erfrischungen mit einem Bauchladen verkauft. Diese Szene wird von verwirrten Zivilpolizisten (Samuel Enslin und Alisa Stolze) unterbrochen, die einen Verantworlichen suchen, die Künstler durchsuchen und festnehmen wollen. Da die Polizei aber keinen politisch motivierten Strafbestand feststellen kann, gibt sie dem Künstler noch einen Tipp: das große Abschlusslied “Street Art” – bei dem dann auch der Street Artist und der Trendscout fröhlich mitsingen. (Rebel-Art.net)


(via just)