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High End Vandalism

Daniel Tagno stellt seit dem 18.09. in der Berliner Circleculture Gallery aus (Dienstag bis Samstag – jeweils 14 bis 18 Uhr, Gipsstrasse 11, 10119 Berlin-Mitte ). Die Website beschreibt Daniel Tagno so:

“Als einer der progressivsten und produktivsten Graffiti Writer Berlins, gilt Daniel Tagno seit den 80ern als einflussreicher Aktivist innerhalb der Szene. ‘High End Vandalismus’ ist vielleicht die beste Beschreibung für die Arbeit des Künstlers sowohl auf der Straße als auch auf der Leinwand. Tagno war in internationalen Ausstellungen wie Backjumps und Urban Affairs vertreten, die als maß gebliche Foren der Urban Art Szene und Graffiti Kultur gelten. Daniel Tagnos Graphikstil ist in erster Linie vor seinem Hintergrund als Writer zu betrachten. In seinem Umgang mit Text übersteigt der Künstler inhaltlich weit die klassische Bedeutung der Tags und Throw-Ups im Writing. Seine Bilder erkunden den Symbolcharakter von Schrift, indem die Buchstaben als individuelle Charaktere isoliert werden, was ihre Form gegenüber der kollektiven Bedeutung hervorhebt. Rhythmus und Energie, die dem geschriebenen Wort inhärent sind, werden auf die Leinwand übertragen, wobei jeder einzelne Buchstabe als einzigartiger Träger von Emotionen dient, als reduzierte Abstraktion menschlichen Ausdrucks. Auch wenn Tagnos gegenständliche Arbeiten als figurativ beschrieben werden können, liegt das Interesse des Künstlers eher in der Anatomie der Buchstaben als in der Referenz zur Anatomie des lebenden Körpers. „Ich male Schrift und schreibe Figuren”, erklärt er. Mit diesem Vorgehen versucht er, die jedem Buchstaben eigene Persönlichkeit aufzudecken, ebenso wie eine Poesie der Schrift, die auch bei Abwesenheit einer phonetischen Bedeutung existiert. Anknüpfend an die alte chinesische Kalligraphie, die “deutsche Informel” und die dem amerikanischen “Abstract Expressionism” eigene Technik des Action Painting, ist Tagnos Arbeitsprozess zugleich ekstatisch und kontrolliert. Seine One-Liners entstehen in einer einzigen fließenden Bewegung. Sie sind genauso ein Produkt seiner radikalen und elaborierten Graffitiwurzeln, wie sie auch Meditationsübungen darstellen. Eine verschriftlichte Manifestation des Unterbewusstseins des Künstlers.”

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