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Offenburgs Idee

Die Stadt Offenburg macht nun auch seine Schlagzeilen und legt ein neues Konzept vor um Herr über Graffiti zu werden. Das ganze klingt sehr badisch, wenn man das mal so bezeichnen kann. Die TBO(Technische Betriebe Offenburg) soll hierbei die Hauptrolle spielen und darf sich über 80.000 Euro aus der Offenburger Haushaltskasse freuen. In der Pressemitteilung wird das Prinzip erklärt:
“Kernpunkt: Graffiti und sogenannte »Tags« sollen möglichst schnell verschwinden. Haben ihre »Kunstwerke« keinen Bestand, fehlt den Farbschmierern der Anreiz, tätig zu werden, sind sich Experten sicher. Binnen fünf Werktagen sollen die TBO deshalb das störende Gemälde von städtischen und stadtnahen Gebäuden, Brücken, Verkehrszeichen oder anderen Stellen entfernen. Damit der Auftrag besonders rasch ausgeführt werden kann, wird er via Mail oder per Fax erteilt”

Sieh an es wird sogar die hierzulande so beliebte Bürokratie auf kurzem Wege umgangen. Sehr interessant ist auch das die TBO an der Stelle mal eben privatisiert wird obgleich doch Gelder aus dem städtischen Haushalt fliessen. Denn jeder Hausbesitzer kann die TBO Truppe “buchen”, für knappe 40 Euro pro Maler und 20 Euro pro Hilfskräfte traben die Jungs mit Lappen, Fit und Wasser an, im Namen der Stadt Offenburg.

Interessant das hier trotzdem noch von der Möglichkeit gesprochen wird den “Täter-Opfer-Ausgleich” anzuwenden:

“Zudem fließen neben Bußgeldern auch Arbeitsstunden in »Stoppt illegale Graffiti«: Wenn Jugendliche vom Gericht eine Arbeitsauflage aufgebrummt bekommen haben, kann es gut sein, dass sie Graffiti entfernen müssen.”

Klingt für mich alles in allem nach einer lukrativen Angelegenheit für alle Parteien, da wird es eben noch auf die badische Art und Weise versucht. Fast eineinhalb Jahre nach einem Antrag der SPD-Gemeinderatsfraktion, gebündelterer gegen illegale Graffiti-Sprayer vorzugehen, sollte gestern im Hauptausschuss im Sitzungssaal des Historischen Rathauses genau dieses Konzept verabschiedet werden Zum Artikel auf Baden Online [TWISTER]