Auch nach dem Wahlkampf bleibt Graffiti ein Thema in der Politik. In Oldenburg berät im Moment der Jugendhilfeausschuss, Präventionsrat und Bürgervereine sind gegen die Legalisierung und Freigabe von Flächen. Die Grünen und SPD jedoch fordern “Flächen für „Jugendliche, die sich mit Graffiti-Kunst beschäftigen“. Alles zur Debatte am 18.November im NWZ Zeitungsartikel “Politik will Graffiti legalisieren” nach dem Jump
Politik will Graffiti legalisieren
OLDENBURG – Dieser Vorschlag kommt beim Präventionsrat und den Bürgervereinen gar nicht gut an: SPD und Grüne wollen Autobahnbrücken und Bahnunterführungen als freie nutzbare Flächen zum Sprayen zur Verfügung stellen. Gerade die Helfer vom Präventionsrat und von den Bürgervereinen haben in den vergangenen Jahren Zeit und Mühe investiert, um diese Flächen von Farbschmierereien zu säubern.
In einem Antrag zur nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Mittwoch, 18. November, fordern SPD und Grüne, Flächen für „Jugendliche, die sich mit Graffiti-Kunst beschäftigen“, zur Verfügung zu stellen. Dies könnten nach Meinung der Fraktionen Autobahnbrücken, Bahnunterführungen und die Wand am Bundesbahnweg sein. Der Kauf von Material für legales Sprayen solle zudem mit 2000 Euro aus dem städtischen Etat unterstützt werden.
Der Präventionsrat, der das Thema auf seiner jüngsten Sitzung diskutierte, lehnt es ab, Autobahnbrücken legal besprühen zu lassen. Ebenso sehen es die Bürgervereine. „Die Brücken sollte man nicht für legale Graffiti freigeben“, sagt Harald Götting, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Stadtoldenburger Bürgervereine. Sein Vorstandskollege Hans-Günther Zemke ergänzt: „Es war schließlich eine mühevolle Arbeit, diese Flächen sauber zu halten.“
Die Polizei hat im Vorjahr 1200 Farbschmierereien registriert. Dies entspricht einem Anstieg um etwa 40 Prozent. SPD und Grüne gehen davon aus, dass diese Straftaten abnehmen, wenn für Graffiti legaler Raum zur Verfügung gestellt wird. Ob diese Flächen die Sprayer wirklich davon abbringen, sich den Kick an Häuserwänden zu holen, daran können die Ermittler nicht glauben.
Quelle: NWZonline.de Regional Oldenburg
Foto: NWZ Archiv/Quapp