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Berliner Unterwelten

Ganz offiziell & mit Führung in den Berliner Untergrund, Schutzräume & Bunker, das Kanalisationssystem, Rohrpost sowie Verkehrstunnel & Geisterbahnhöfe. 2 der 12 verfügbaren Touren des Berliner Unterwelten e.V. sind dabei besonders zu empfehlen, wer die Zeit findet, ist interessant! berliner-unterwelten.de

Tour 1: Dunkle Welten Hunderte von Menschen laufen täglich an einer grünen Tür im U-Bahnhof Gesundbrunnen vorbei, ohne zu ahnen, dass sich dahinter ausgedehnte, authentische und geschichtsträchtige Räume verbergen. Noch heute ist dort unten zu spüren, wie unangenehm es einst gewesen sein muss, in den engen Räumen der Bunkeranlage eingezwängt zu sein – im Hintergrund das Surren der Lüftungsanlagen und das Dröhnen der Bomber am Himmel.

Im Berliner Unterwelten-Museum werden Schwerpunkte wie Bombenkrieg und Luftschutz thematisiert. Gezeigt werden zudem Funde aus Bunkern des ehemaligen Regierungsviertels, sowie Kriegsschrott und Bodenfunde als Hinterlassenschaft des Zweiten Weltkrieges. Im Blickpunkt steht auch die schwierige Thematik „Kriegsbauwerk und Denkmalschutz“. Außerdem erfährt der Besucher viel Interessantes über Dinge, die sich im Berliner Untergrund befinden oder befunden haben. Das Berliner Unterwelten-Museum zeigt Bilder und Exponate unter anderem der Berliner Rohrpost, der Brauereikeller und des Abwassersystems.(Fotos)

Tour D – Auf d. Spuren der U-Bahnlinie D: Die U-Bahnlinie D (heute U8) ist nicht die älteste U-Bahnlinie Berlins, aber mit Sicherheit die interessanteste und nebenbei auch noch unsere „Hausstrecke“. Schließlich entstand der Gesundbrunnen-Bunker, in dem sich das „Berliner Unterwelten-Museum“ befindet, als Teil des U-Bahnhofs Gesundbrunnen. Entlang der U-Bahnlinie D führen wir Sie an verschiedene Orte, die vielfach im Verborgenen liegen und nicht öffentlich zugänglich sind. Erleben Sie die wechselvolle Geschichte der U-Bahnlinie D von der 16-jährigen Planungszeit, dem Bau, den Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges, der Zeit als Geisterlinie im geteilten Berlin bis zur heutigen U8.

Am Moritzplatz besichtigen wir die unter der Station befindliche Bauvorleistung – einen Umsteigebahnhof aus den 20er Jahren für eine nie realisierte U-Bahnlinie zwischen Treptow und Moabit. In der Zeit des Nationalsozialismus sollte hier sogar eine S-Bahn die Strecke queren. Letztendlich wurde die Anlage aber ab 1940 ebenso zum Schutzraum umfunktioniert. Diese Spuren der Vergangenheit sind noch deutlich zu erkennen.

Zu Fuß geht es dann hinüber in den „Geisterbahnhof Oranienplatz“, eine bereits vor dem Ersten Weltkrieg erbaute Station, die allerdings nie in Betrieb ging, da sich in den 20er Jahren die Planungsvorgaben änderten. Bis in die 80er Jahre beherbergte der Bahnhofsrohbau ein Umspannwerk der BEWAG. Seit 2006 hat der Berliner Unterwelten e.V. die Betreuung übernommen.

Zudem wird noch ein an den Bahnhofsrohbau anschließender „Mutter-und-Kind-Bunker“ besichtigt. Der Bunker wurde in den Jahren 1940/41 durch den „Baustab Wilhelmi“ des „Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt“ in den U-Bahntunnel eingebaut. Zur Besichtigung müssen wir allerdings Gummistiefel ausgeben, da in der Anlage das Sickerwasser etwa 40 cm hoch steht. Im Gegenzug erwartet Sie dafür ein fast unberührter Bunker, eine einmalige unterirdische Atmosphäre, und vor allem können Sie hier unten das letzte im Untergrund erhalten gebliebene Stück Berliner Mauer persönlich in Augenschein nehmen. (Fotos)