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ARTE – Jonone

Am 30.Mai 2010 strahlt ARTE eine fast halbstündige Dokumentation über John Andrew Perello alias Jonone aus.


John Andrew Perello alias “JonOne” wurde 1963 in New York geboren und lebt in New York und Paris. Anfang der 70er Jahre schloss er sich der Graffitiszene Harlems an und begann, seinen Namen auf die New Yorker U-Bahn-Züge zu sprayen. Ende der 80er Jahre wandte er sich der Malerei zu. Seine teils sehr farbigen Bilder bedienen sich auf ungewöhnliche Weise der Typographie des Graffitis.

Auf die Frage, was seinen Stil begründet hat, verweist der Maler JonOne oft auf das Bild einer mit Graffitis besprühten U-Bahn, deren Tags sich mit zunehmender Geschwindigkeit in eine vorbeirasende Farbspur verwandeln. Mit diesem Sinn für Bewegung hebt sich JonOne von anderen Graffitikünstlern ab, die eher figürliche Darstellungen bevorzugen.

Seite an Seite mit Vertretern der älteren Generation wie A-One und Phase II hat er seinen eigenen Freestyle entwickelt. Er lässt sich auch von Kandinsky, Matisse und abstrakten Expressionisten wie Pollock, de Kooning, Joan Mitchell und Robert Motherwell inspirieren. JonOne beschreibt sich selbst als “abstrakten expressionistischen Graffitimaler”.

Die Dokumentation wurde in Paris und New York gedreht. JonOne erzählt, wie er Graffitikünstler wurde, und führt uns an die Orte seiner Kindheit. Zu Wort kommen außerdem Agnès b. und der Fotograf Henry Chalfant, die ihn von Beginn an förderten. JonOne stellt seine jüngsten Werke vor, darunter Skulpturen und Gemälde, die auf der Art Paris vom 18. bis zum 22. März 2010 ausgestellt wurden.

JonOne über sich und sein Werk: “Ich habe keinerlei künstlerische Ausbildung. Als ich die Züge von NYC besprayte, konnte ich mir nicht vorstellen, eines Tages Gemälde zu malen. Zum Sprayen bin ich gekommen, als ich die vielen Graffitis überall in der Stadt sah. Ich ging auf eine sehr strenge und langweilige Schule. Die Straße bedeutete dagegen die absolute Freiheit.

Was Amerika mir anbot, das lehnte ich ab: einen coolen Job, einen schnittigen Anzug und ein hübsches Haus. Ich lernte A-One kennen, der oft mit Jean-Michel Basquiat zusammen war. A-One verkörperte die Verbindung zwischen Straße und Kunst. Von seinen Europa-Reisen kam er mit Geld zurück, und das dank seiner Kunst.

Seine Reiseberichte faszinierten mich. Damals lungerte ich wie viele in New York nur vor unserem Haus herum. Ich kam über die Grenzen meines Stadtviertels nie hinaus. A-One hat mich dazu gebracht, in Ausstellungen zu gehen, die Welt zu erkunden, alles um mich herum aufzunehmen. Ich begann, meine Arbeit ernst zu nehmen und sie nicht mehr als Vandalismus zu betrachten, sondern einfach als Kunst.”

Ausstrahlung:
Sonntag, 30. Mai 2010 um 13.00 Uhr

Wiederholungen:

04.06.2010 um 07:30
Künstler hautnah
(Frankreich, 2009, 26mn)
ARTE F
Regie: Manuela Dalle