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Kulturspiegel aus Saarbrücken


Der Kulturspiegel aus dem Saarland, u.A. wird Reso aus Saarbrücken vorgestellt

Wer häßliche Betonwände vor unerwünschter Graffiti-Verschönerung bewahren will, muss sich etwas einfallen lassen. Ein früherer Rektor des Deutsch-Französischen Gymnasiums erteilte einem talentierten Sprayer den Auftrag, die Flächen zu gestalten. Der Sprayer heißt im bürgerlichen Leben Patrick Jungfleisch und ist in der Szene als” RESO” bekannt. Reso, halb Deutscher, halb Franzose, leitet seinen Künstlernamen aus dem französischen Wort für Netz ab: reseau. Mit diesem Namen hatte er die Grundlage für unzählige Werke auf hunderten Wänden und Mauern weltweit gefunden, die Buchstaben R,E, S und O. Reso hat sich nie als Beschädiger von Dingen gesehen, sondern ausschließlich als Künstler. Irgendwann war es ihm zu wenig, nur flüchtige, vorübergehende Werke zu hinterlassen, die einfach weg gereinigt oder übermalt werden. Reso malt seit einigen Jahren erfolgreich auf Leinwand und kann somit gekauft werden; und jetzt geht er sogar in die dritte Dimension. Graffiti als Skulptur – das erregte nicht nur unlängst auf einer Kölner Messe für junge Kunst Aufsehen. Maria C.Schmitt traf Reso in Köln und hat sich für den kulturspiegel in der saarländischen Graffiti-Szene umgesehen.