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Adrian Nabi – Mr.Avantgarde

Eben eine ältere aber deswegen nicht weniger interessante Dokumentation des Goethe Instituts (Kubus) mit Adrian Nabi (Backjumps Berlin) gefunden, welcher durch die Hauptstadt führt. viel redet, plus die Künstler Influenza, Brad Downey sowie Darius Jones und Adrian stellt neben seinem Magazin Backjumps auch das Projekt „Backjumps The Live Issue“ vor. Alles schon ein Weilchen her aber die 14 Minuten wert

“Ich nutze jetzt mein Wissen und meine Kontakte, um auch zu intervenieren, auf ne legale Art und Weise. Indem ich Projekte schaffe und dann aber auch mit dem Staat zusammen arbeite, um visuelle Freiräume zu schaffen – Eye candies zu schaffen. Das heißt wenn ich Projekte mache, ich würde gerne nächstes Jahr ein paar Hausfassaden und Spielplätze machen. Die zum Teil auch sehr trist aussehen, in manchen Gegenden. Und sozusagen so ne Projekte schaffen, um einen Ausgleich zu schaffen. Ich werde mich nicht hinstellen und sagen, ich kämpfe gegen die Industrie, ich kämpfe gegen Werbung. Dafür bin ich nicht hierher gekommen, das ist nicht mein Ziel. Mein Ziel ist es im Endeffekt, wie OBEY es einmal sehr schön ausformuliert hat: Die visuelle Wahrnehmung des Otto- Normalverbrauchers ist verlangsamt. Die ist stumpf und flach geworden. Und durch Provokation, aber auch durch Intervenieren im öffentlichen Raum, auf einer legalen und aber auch einer illegalen Ebene, provozierst du und dadurch schärft sichbei manchen wieder die Wahrnehmung und du nimmst wieder wahr. In den meisten Fällen ist es so: Werbung gleich Lüge.” (Adrian Nabi)

Mr.Avantgarde Adrian Nabi

Seit etwa zwanzig Jahren ist Adrian Nabi mit der HipHop-Kultur verwachsen. In einem Rundgang durch Kreuzberg, einem Stadtteil von Berlin, zeigt und erklärt Nabi die Arbeiten einiger Streetartists wie Influenza, Brad Downey sowie Darius Jones und stellt neben seinem Magazin Backjumps auch das Projekt „Backjumps The Live Issue“ vor. Ein Beitrag über urbane Kunst, die die Stadt zur Galerie und die Wände zur Leinwand macht.

Adrian Nabi riss mit 16 Jahren von zu Hause aus und fand Unterschlupf bei diversen Kumpels aus der HipHop-Bewegung. Da er kein Talent zum „Sprühen“ besaß, tat er sich als Macher hinter den Kulissen hervor. Er knüpfte Kontakte zu jungen, in Berlin stationierten, HipHop-inspirierten Afro-Amerikanern sowie Franzosen und begann schon bald, Rapper und Graffiti-Writer aus dem In- und Ausland zu managen. Adrian Nabi ist einer der wichtigsten Kapazitäten auf dem Gebiet der Street-Art. Er hat mit seiner Ausstellung „Backjump The Live Issue“ eine neue Facette der Street-Art mit ihren Idolen und inzwischen 30-jährigen Historie ein großes Kunst Potenzial vorgeführt.

Rainer Artist 6 Brendel, so nennt sich der „Sechsenmaler“ offiziell, markiert die Stadt. Mit der Allgegenwart seiner Zeichen nimmt er sie für sich in Beschlag. Er macht das seit Jahren, nicht nur in Berlin, sondern auch in Paris, in Brüssel, Stuttgart, Hamburg und in Kassel. Fast jeder in der Stadt kennt seine flüchtig an Plakate und Altgegenstände gemalten Sechsen. Ihn selbst bekommt kaum jemand zu Gesicht. Dass sein nächtliches Treiben etwas mit Kunst zu tun haben könnte, daran denken freilich die wenigsten, die an seinen vielen tausend Malereien tagtäglich vorübergehen.

Stéphane Bauer ist seit 2002 Leiter des Kunstraumes und zuständig für Programm und Organisation. Er hat Soziologie studiert. Er war Mitarbeiter des Bundesverbandes Studentischer Kulturarbeit in Bonn, war als freier Mitarbeiter an der Hochschule der Künste Berlin tätig und anschließend seit Juli 1990 Geschäftsführer des Kunstamts Kreuzberg. Seit 1994 kuratiert er Ausstellungen im Kunstamt Kreuzberg und auch in der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst e.V. in Berlin.

AKIM, geboren 1977 in Vietnam. Mit acht Jahren wird er von einer deutschen Familie adoptiert. 1990 entdeckt er für sich Graffiti und hat inzwischen in ganz Europa an Gruppenausstellungen teilgenommen.