News aus Jena, Infos zum “Save The Ghost Train Soli Jam” am 24.09.2011 nach dem Jump!
Save The Ghost Train Soli Jam 24.09.2011
jenagraffiti.comAnfang Februar diesen Jahres sorgte ein Brand am Kassablance für sprichwörtlich helle Aufregung. Was war passiert? Bisher unbekannte Täter verschafften sich Zugang zu einem der ausrangierten Bahnwaggons am Kassa und setzen den Waggon, ob bewusst und mit einer tieferen Motivation, oder ungewollt durch jugendliches Gokeln, in Brand. Bereits vor einigen Jahren wurde einer der abgestellten Waggons durch Vandalismus zerstört und musste entsorgt werden. Die Kosten den Waggon zu entsorgen, sind sehr schmerzhaft. Noch viel schmerzhafter jedoch ist der Verlust des ideellen Wertes des Waggons. Die Befürchtung, dass nach dem 2. Waggonverlust ein Kernstück Jenas alternativer Jugendkultur Stück für Stück verschwinden wird, ist groß. Denn was für einige Leute ausschließlich einen stillgelegten Zugfriedhof darstellt, ist für andere Leute das Symbol des jugendlich alternativen, bunten und toleranten Jenas.
Unsere Stadt hat jedoch mehr denn je unter einem Druck zu leiden, der es dieser alternativen Kultur nicht leicht macht. Phänomene, mit denen sicherlich viele Städte zu kämpfen haben, aber welche man schlichtweg nicht tatenlos hinnehmen sollte. Diese Schwierigkeiten fangen bei steigenden Mietpreisen an und hören bei der Schließung alternativer Zentren wie zuletzt dem Caleidospheres auf. Deshalb sprechen wir hier von wesentlich mehr, als “nur” einem ausgebrannten alten Zugwaggon auf dem Gelände des Kassablancas. Die entstandene Situation lässt sich nicht mehr rückgängig machen, aber es ist von enormer Bedeutung, den materiellen und ideellen Schaden in Grenzen zu halten.
Um die Entsorgung des Waggons zu verhindern besteht die Möglichkeit, den bisher vorrangig als Lagerraum genutzen Waggon zu entkernen und ihn wieder wetterdicht zu machen. So wäre mindestens gewährleistet, dass die Entsorgung des Waggons verhindert werden kann und der Waggon auch als wichtiger Bestandteil der berühmten Train- Hall of Fame erhalten bleiben kann. Diese ist für Graffitiaktivisten deutschlandweit einmalig und zieht Jahr für Jahr zahlreiche Gäste ins schöne Jena. Nun liegt es an uns, uns die Bedeutung des Waggonerhaltes bewusst zu machen und aktiv anzugehen! Was können wir tun? Natürlich dreht es sich in erster Linie ums liebe Geld. Der bereits durchkalkulierte, nötige Betrag für eine grobe Instandsetzung ist stattlich, aber durchaus stemmbar. Wir haben deshalb eine Soli-Veranstaltung ins Leben gerufen, deren Einnahmen in den Erhalt des Waggons fließen. Euch erwartet eine entspannte Graffiti-Jam am Kassa, wo ihr euch ein Bild vom ausgebrannten Waggon machen könnt und hoffentlich den umstehenden Waggons gemeinsam einen neuen Anstrich verpasst. Legale Flächen sind ausreichend vorhanden. Um euch das ganze zu versüßen, gibt es währenddessen sowie anschließend ein stattliches Rahmenprogramm mit DJs, Breakdance, einer kleinen Ausstellung, einer Versteigerung zum guten Zweck und zum Abschluss einer feinen HipHop-Party. Der Rost brennt und auch sonst werden wir euch die eine oder andere Überraschung präsentieren.
Also: Nehmt euch diesen Spätsommertag frei, packt die Dosen und eure Leute ein, kommt ins schöne Jena wenn ihr nicht schon da sein solltet und leistet euren kleinen Beitrag zum Erhalt des Waggons! Entspannter kann man seinen Teil garnicht leisten! (Wenn euch der Tag nicht ausreicht dürft ihr euch natürlich liebend gern bei uns melden, wie ihr euch anderweitig, sei es durch eine kleine Sach- oder Geldspende oder durch kräftiges Anpacken im Rahmen der Vorbereitung, mit einbringen könnt!) Leute, wir freuen uns auf euch! Und sehen uns am 24.09.2011!
