Graffitisprüher SOKER von der INKSULIN Crew ist zurück aus Südamerika und hat uns einen kleinen Reisebericht gesendet, zusammen mit einer ersten Ladung Fotos und Impressionen aus Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Bolivien, Peru, Kolumbien und Venezuela!
Zurück aus Südamerika
Die Reiseplanungen begannen dieses Jahr schon etwas früher, da ein Trip nach Südamerika geplant war. Ein Viertel Jahr sollte es alleine durch 9 Länder gehen. Die Entscheidung für Südamerika fiel schon recht früh, da Graffiti dort bekanntlich nicht so behandelt wird wie in Europa und viele Regionen von Graffiti noch weitestgehend unberührt sind. Städte wie Buenos Aires, Sao Paulo, Rio oder auch Santiago sind jedoch zu Recht schon über die Landesgrenzen bekannt und Graffiti ist aus diesen Städten kaum wegzudenken. In anderen Ecken des Kontinents muss man sich ein bischen Mühe geben, um an Farben und vorallem Dosen zu kommen. Eine Fläche zu finden ist dann allerdings recht einfach, sofern man etwas Spanisch spricht. Das lege ich jedem Reisenden nur ans Herz, da hier bis auf kleine Ausnahmen und Touriecken kein Englisch gesprochen wird.
Für mich ging es zuerst nach Venezuela, welches vorallem wegen den anstehenden Wahlen ein recht heißes Pflaster war. Deswegen verweilte ich nicht so lange, hatte aber ein paar coole Tage mit den CMS Jungs. Etwas längere Zeit verbrachte ich dann in Kolumbien, wo ich sicherlich in Bogotà die beste Graffitizeit hatte. Die Szene dort ist stetig am wachsen und es wird einfach alles gemalt, was man irgendwie malen kann. Seine europäischen Einstellungen in Sachen Street malen oder allgemein Graffiti sollte man hier übrigens ganz schnell ablegen, um den Flair richtig genießen zu können. Den meisten Leuten gefällt Graffiti und man hat in der Regel keinerlei Probleme. Stress ist hier absolut fehl am Platz und auch bei Verabredungen sollte man seine deutsche Einstellungen ablegen und erst 40 Minuten zu spät erscheinen. Dann hat man immer noch genug Zeit zum Warten.
Nach einem Aufenthalt in Ecuador, wo ich die Zeit mit Jason verbrachte, ging es mit einigen Tourismusstopps quer durch Peru nach Bolivien bzw. nach La Paz. Beim gemütlichen Autobahn Malen Nachmittags um 14 Uhr durfte man manchmal als Model für Polizeifotos herhalten. Diese wurden allerdings aus sicherer Entfernung geschossen und die Herren verschwandten auch wieder ohne ein Wort zu sagen. Schade. Hätte gerne gewusst, was die so von Graffiti halten. Den Menschen gefiel es aufjedenfall und ich konnte auch noch einige andere Bilder von Touristen wie Aeon oder den Blows erspähen.
Der nächste längere Stop war Santiago, wo ich ein paar super Tage mit Saile,Fisek und 78 von der STGO UNDER Crew verbrachte. Coole Jungs und auch das Malen hier war kein Problem. Nur die Reisekosten stiegen nach Bolivien (2,00 € für ein Hostel) rapide an. Für die wunderschönen Landschaften von Patagonien plante ich weitere 2,5 Wochen ein, bevor es dann zum finalen Endspurt mit Buenos Aires, Sao Paulo und Rio de Janeiro ging.
Einen Backflash nach Bukarest hatte ich bei der Einfahrt nach Buenos Aires, wo alle Metros bemalt waren. Schöne Wholecars und Wholetrains rollten in einer Tour an einem vorbei. Da könnte man glatt neidisch werden. Vielleicht war dies auch ein Grund, wieso ich fast 2 Wochen dort blieb. Die Zeit verbrachte ich mit Nerf und mit den Jungs aus Santiago, die zum MOS gekommen waren und etwas länger blieben, um das ein oder anderer Bild zu malen.
Die Letzen 2 Wochen stand dann noch Brasilien auf dem Programm, wo ich mit Binho, Does HDV und Beam BYS noch einige coole Tage verbrachte. Für Maler ist Sao Paulo definitiv ein Erlebnis, jedoch hat Rio natürlich auch außerhalb von Graffiti eine Menge zu bieten. Ein Schöner Abschluss mit 35° 2 Tage vor Weihnachten.
Ein paar Fotos könnt ihr euch unten ansehen, bunt gemischt. Der Rest wird nach und nach auf unserem INKSULIN Blog zu sehen sein.
SOKER (INKSULIN Crew)