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DEUTSCHE BAHN – Einsatz von Drohnen gegen Graffitisprüher

Seit einigen Tagen kursiert ein Artikel über den Einsatz von unbemannten Minihubschraubern der Deutschen Bahn durch das Netz. Die 60.000 Euro teuren Geräte sollen zur Verfolgung von Graffitisprühern eingesetzt werden, die laut der Deutschen Bahn im vergangenen Jahr einen Schaden von 7,6 Millionen Euro angerichtet haben. Die Drohne ist mit einer Wärmebildkamera ausgestattet und wird entsprechende Bilder liefern die zur Ergreifung von Graffitisprühern auf frischer Tat führen sollen. Momentan dient der Artikel wohl eher als Abschreckungsmaßnahme, der Einsatz ist alles andere als sicher, aus Datenschutzgründen. Denn wer kontrolliert, dass die Bahn nicht aus Versehen Bereiche überfliegt/bewacht, die gar nicht ihr gehören? Würde der Drohneneinsatz üblich, würden speziellere Regelungen erforderlich, vor allem zum Schutz von Unbeteiligten. Diese müssten dann in die Strafprozessordnung eingefügt werden. Drohnensysteme sind komplexe Systeme deren Betrieb eine Vielzahl von Sicherheitsfragen aufwirft die auch in diesem Fall sicherlich noch nicht geklärt werden konnten. Eine weitere Frage stellt sich in der Wirtschaftlichkeit solcher Drohneneinsätze. Bei 7.6 Millionen Euro Schaden für 14.000 Graffitischäden lägen die durchschnittlichen Beseitigungskosten dann bei um die 500 Euro, die laufenden Kosten natürlich nicht einberechnet. Und das auch nur angenommen, alle Graffiti wären an aus dem Luftraum überwachbaren Positionen entstanden und eine Drohne verhindert so um die 120 Straftaten.