Auf SPON gibt es heute einen Artikel und Fotostrecke zu Geisterbahnhöfen der ehemaligen DDR. Ausgangspunkt ist das Buch: “Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin”, von Gerhardt Sälter, welches als Begleitbuch zu einer Ausstellung im Jahre 2009 im Nordbahnhof produziert wurde. Nach ein wenig Recherche sind wir dann noch auf diesen interessanten Clip von mobilTV der DB gestossen:
Aus dem Spiegel-Artikel:
“(..) Mit Freunden traf er sich nachts ab zwei Uhr, wenn keine Züge mehr fuhren. Einer brachte Karten für die U-Bahnstollen mit, ein anderer ein Brecheisen, um Lüftungsschächte aufzuhebeln. Dann stiegen die Männer hinab in das kilometerlange Labyrinth aus dunklen Röhren. Conrad fotografierte und fotografierte, mitunter war ihm mulmig zumute. Da gab es Stromschienen, auf die er hätte treten können oder U-Bahn-Sonderfahrten, von denen er nichts wusste.
Zudem patrouillierten nach wie vor Grenzsoldaten und die Transportpolizei, eine Sondereinheit der Volkspolizei. Einmal wurde Conrad zusammen mit einem Freund aus West-Berlin erwischt. Die Strafe fiel mild aus, doch der Fotograf musste gleich zweimal zehn Mark Strafe zahlen: einmal für das illegale Betreten der Bahngleise. Und einmal, so dozierte der Transportpolizist streng, weil er “einen Bürger aus dem kapitalistischen Ausland dazu verleitet hat, die Grenzanlagen in der Hauptstadt der DDR zu betreten”. Unter Tage, so schien es, war die Mauer noch nicht gefallen. (..)”
Alle Bilder: ROBERT CONRAD/LUMABYTES.