The Golden Hands Gallery (Kaiser- Wilhelm- Str. 87, Hamburg, Germany) just announced the next exhbition, a show with works by Hamburg based trainwriter RAGE of DSF Crew. The exhibition titled “The Art Of Rage” starts on a thursday, November, 23rd, 2017 (Opening 7-10 pm) and runs until February, 09th, 2018. The same day a publication by THE GRIFTERS is gonna be released, a first monograph of RAGE, they say. Looking forward to the show and the book! Below check out a short teaser by THE GRIFTERS, A few photos with recent works by RAGE and the german press text (german) by curator Dr. Christoph Tornow.
Vernissage The Art Of Rage, Golden Hands Gallery
Kaiser- Wilhelm- Str. 87, 20355 Hamburg
Thursday, November, 23rd, 2017, 7 . 10pm, Facebook Event
From the Gallery´s press release (german):
Immer wenn ich einen Künstlertext schreiben soll, habe ich drei Tage schlechte Laune. Ist das wirklich der Grund warum ich eine Galerie betreibe? Soll ich jetzt etwas wie all die anderen Galeristen, Kuratoren und `Studierte`, wie ich neulich genüsslich zur Kenntnis genommen hatte, schreiben? Vielleicht einen Erguss auf `meinen Künstler` halten, indem alle Heldentaten und das Außergewöhnliche seines Werkes, seine Bedeutung für die Kunst, den Stil, die Welt, was auch immer herausarbeiten? Wie, verdammt nochmal, soll das gehen ohne sich in einem von Lobhudelei triefenden Text auf Abiturientenniveau (bestenfalls!) wiederzufinden!? Ich lese diese Texte doch auch schon seit Jahren nicht mehr weil sie alle gleich sind. Wenn man dann auch noch, wie in diesem Falle, den Textbaustein jedes vergleichbaren Künstlers benutzen muss:
´Hat mit 4 Jahren angefangen illegal zu sprühen. Gelangte schnell zu Weltruhm und möchte jetzt der etablierten Kunstszene diesen Stil näherbringen.´
Kommt man augenscheinlich zu dem Schluss, dass man sich die Mühe eigentlich gar nicht machen müsste und dann hat man ein ECHTES Problem. Denn anscheinend muss es so sein. Man braucht diesen Text. Den Künstlertext. Den Ausstellungstext. Das erwarten die Kunden von einem Galeristen. Das erwarten die Künstler von einem Galeristen. Er soll den Künstler so darstellen wie dieser sich gerne sehen würde. Nicht zu schleimig und nicht zu ehrlich. Schmeichelnd, aber nicht anbiedernd. Anpreisend, aber ohne den Eindruck zu erwecken, dass die Not unter den Fingernägeln brennt und man schreien möchte: KAUFEN! Das verkannte Genie, das scheue Reh, das eigentlich nur damit angefangen hat zu malen, weil es sonst seiner Seele keinen Ausdruck verleihen konnte!
Aber nein, nicht mit mir! Zumindest heute nicht. Ja, es ist wahr, RACHE ist ein alter Kollege von mir. Wir kennen uns seit Ewigkeiten. Ich bin sein Freund. Sein Protegé und mit Sicherheit nicht neutral. Trotzdem bin ich sein größter Fan. Ich weiß, wie gut er ist. Ich weiß wie ernst er seine Kunst nimmt. Ich weiß, welchen Preis er bereit ist für seine Kunst zu zahlen und bereits gezahlt hat, darin sind wir uns ähnlich. Ich habe ihn in die `kommerzielle Kunst` hineingelockt und werde, zumindest für die Dauer der in diesem Zusammenhang geplanten Zusammenarbeit meinen Kopf hinhalten. Hinhalten, wenn wir nichts verkaufen. Hinhalten, falls seine über mehr als zwei Jahrzehnte mühevoll aufgebaute Kredibilität von den Kritikern aus Szene und Internet zu Staub pulverisiert wird. Hinhalten, wenn er zu dem Schluss kommt, dass es in seiner Comfort Zone auch ganz gemütlich war und er das Trainyard besser niemals gegen die Galerie eingetauscht hätte. Ebenso werde ich mich jedoch auch feiern lassen, wenn die meisten begreifen, dass mir hier wirklich mal ein großer Coup gelungen ist.
Dass ich das enorme Talent, das mir seit mehr als 20 Jahren vor meiner Nase auf- und ab läuft endlich dazu gebracht habe, die viel zu kleine Leiter und das Tapeband irgendwo anders als in einem Zugdepot zum Einsatz zu bringen.
Denn ich meine, dass es schwer wird, nicht zu erkennen, dass die beste Kunst häufig tatsächlich nicht von der Hochschule stammt. Dass es nicht nur die Meisterschüler sind, die heute gefeiert und morgen erinnert werden. Nein, es sind die Könige der Yards und der Straßen, die Künstler, die längst alle Publikumspreise eingesammelt hatten. Diejenigen die tausende Fans haben, aber aus kommerzieller Sicht einfach die Falschen. Diesmal ist es ganz einfach für mich-hier haben wir einen ganz Großen gefunden. Er wird seinen Weg gehen. Hier oder woanders. Jetzt oder in Zukunft.
Enjoy.
Dr. Christoph Tornow