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AKUT malt in Mannheim ein Mural in Gedenken an die Opfer des Holocaust

Graffitikünstler und Fotograf Falk Lehmann, besser bekannt als AKUT (HERAKUT) hat sich vor einigen Tagen mit einer großformatigen Fassadenarbeit in Mannheim verewigt. Das Mural ““LEST WE FORGET” – A MURAL TO HONOR THE SURVIVORS OF THE HOLOCAUST” ist im Rahmen von Stand.Wand.Kunst entstanden, einem von der “Alten Feuerwache” initiierten Kunstprojekt, dass seit 2013 jeden Sommer nationale und internationale Künstler einlädt. AKUT hat für dieses Mural mit dem Filmemacher und Fotografen Luigi Toscano zusammengearbeitet, eine Interpretation des Projekts “LEST WE FORGET” in Gedenken an die Überlebenden des Holocaust.

“Das Wandbild zeigt zwei Zitate auf zwei riesigen Porträts mit fotorealistischen Augen, die Geschichten erzählen, die so unglaublich verstörend sind, dass viele Menschen die Konfrontation wahrscheinlich vermeiden. Toscano hat bisher weltweit mehr als 400 Überlebende fotografiert. AKUT hat Horst Sommerfeld und Bella Shirin als Protagonisten dieses Wandgemäldes ausgewählt, die Beiden stehen für Gegensätze und Ähnlichkeiten: Frau – Mann; Überlebende der ersten und zweiten Generation; beide sind direkt und indirekt Opfer des Holocaust; lebendig und leider schon verstorben. Die Textebene, die aus Aussagen der beiden Protagonisten besteht, ist ebenfalls inhaltlich kontrastreich. Auf der einen Seite steht Horst, der sein ganzes Leben lang Angst hatte. Auf der anderen Seite gibt es Bella, die versucht, ihr Leben nicht von der Vergangenheit bestimmen zu lassen. Horst war direkt traumatisiert, während Bella indirekt ein Trauma aus den Erfahrungen ihrer Eltern und ihrer Mutter erlebt hat, die auf tragische Weise Selbstmord begangen hat.

Der untere Teil des Wandgemäldes konzentriert sich auf die Mahnwachen und die Solidarität mit Toscano´s Projekt, nachdem Portraits während der Ausstellung in Wien vor einem Jahr zerstört wurden. Viele Menschen, die sich in rauen Silhouetten versammeln, schützen die Protagonisten. Inmitten der Menge befindet sich der Fotograf in seiner ikonischen Pose.

Für AKUT war es wichtig, im Umgang mit der Geschichte nicht mit gängigen Manieren zu arbeiten. Daher entschied er sich, mit leuchtenden Farben zu arbeiten, anstatt verblassende Schwarz-Weiß-Porträts zu malen, um die Wichtigkeit zu betonen, sich an die Vergangenheit zu erinnern und unsere Art, damit umzugehen, selbst zu reflektieren.”

Viele weitere Infos findet ihr hier auf der Website von AKUT!

Photos: Alex Krziwanie, Heino Müller,Sandra Lehmann

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