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MARTHA: A PICTURE STORY – Dokumentarfilm Stream auf arte [DEUTSCH,52MIN]

Der Dokumentarfilm MARTHA – A PICTURE STORY ist seit einigen Tagen und noch bis Ende Juli 2021 kostenlos in der arte Mediathek zu sehen. Allerdings nur in einer gekürzten Fassung (52min), dafür aber mit deutschsprachiger Synchronisation. Der deutsch/französische Sender hat dem Film von Selina Miles zwar einen merkwürdigen Titel verpasst (Martha Cooper – Königin der Street Art), aber geschenkt. Wichtiger ist, dass wir in Deutschland nun endlich die Möglichkeit haben, die Doku zu sehen. Noch bevor ROTZFRECH CINEMA dann wahrscheinlich im Laufe des Jahres mit der kompletten Fassung von MARTHA – A PICTURE STORY auf Kino Tour gehen wird.

Martha Cooper ist neben Henry Chalfant Co-Autorin des Subway Art Buches, das 1984 veröffentlicht wurde und bis heute einer der Meilensteine der Writing-Dokumentation darstellt. Neben Wild Style The Movie und Style Wars war das Buch maßgeblich für eine mediale Verbreitung von Graffiti in Europa verantwortlich. Martha Cooper dokumentiert seit jeher die Graffiti Bewegung, wie zuletzt mit dem Buch „One Week with 1UP“, für das die Fotografin die 1UP Crew eine Woche lang begleitete.

Viele kennen aber nur diese Seite von Martha Cooper, die Fotografin ist allerdings weitaus vielfältiger, was der Dokumentarfilm von Selina Miles zeigen möchte. Ein Interview dazu mit der Filmemacherin findet ihr hier.

Viel Spass mit dem Film, unten eingebettet oder hier in der arte Mediathek.

Martha Cooper – Königin der Street Art (arte), 52min

Martha Cooper gilt für die Fans der Street Art als Legende. Die Fotojournalistin war eine der Ersten, die Graffiti auf den New Yorker Subway Zügen und auf den Häuserwänden als Form des künstlerischen Ausdrucks einer sonst ungehörten Generation wertschätzte. Der Dokumentarfilm erzählt von ihrer Passion, von den Menschen, die sie fotografierte und wie sie unerwartet zum Star wurde.
Als in den 70er Jahren die Bronx brannte, wollte niemand sagen, dass Graffiti interessant wären. Aber Martha Cooper arbeitete damals als Fotojournalistin für die „New York Post“ und scherte sich nicht darum, was erlaubte Kunst war. Sie dokumentierte den Alltag der Menschen, und vor allem die Hip-Hop- und Graffiti-Bewegung. Ihr überquellendes Privatarchiv zeugt von ihrer Passion für die Leute, die diese Kultur lebten. Inzwischen ist sie der Star der Szene, die „Königin der Street Art“.

Mit ihrer Wertschätzung der illegalen Kunstwerke machte sie sich nicht nur Freunde. Den Fotoband „Subway Art“, den sie gemeinsam mit Henry Chalfant erstellte, wollte erst kein Verlag herausgeben. Das Buch floppte und Martha Cooper war gezwungen, sich anderen Geschichten zuzuwenden. Doch dann verhalfen ihre Fotos der Urban-Art-Bewegung zum Durchbruch. Der Kunstband zählt zu den meistverkauften – und wohl meistgeklauten – Kunstbänden weltweit.

Mit 75 Jahren ist Martha Cooper immer noch abenteuerlustig. Aber die Kultur, in der sie sich nach wie vor mit Vorliebe bewegt, hat sich verändert. Die kleine Community, die einst als Gegenbewegung entstanden ist, hat sich zu einer kommerziellen Industrie entwickelt, angetrieben durch den Hype in den sozialen Medien. Jedes neue Stück Street Art wird sofort hochgeladen und Selfie-gierige Menschen versammeln sich vor den populären Werken.
Die Street-Art-Legende Martha Cooper behauptet ihren Platz in dieser neuen Welt, immer getrieben von ihrer Suche nach der Kreativität, die die Menschen aus ihrer meist schwierigen Lebensrealität heraustreten lässt.

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Ruben

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